Montag, 27. August 2012
"Ich will zu meinem Peterle"
Die Romantik, die Chance zur Romantik durch den Tod, kennt jeder Hollywood-Regisseur, jeder Schriftsteller, jeder Künstler - jeder Mensch.

Auf www.sterbehilfedeutschland.de findet sich unter häufige Fragen auch folgende:
"Meine Frau und ich sind knapp 90 und haben nur noch einen Wunsch: gemeinsam zu sterben."

Unter http://www.servat.unibe.ch/dfr/bs032367.html findet sich ein Gerichtsurteil zum Suizid einer alten Frau, die diesen auch deswegen begang, weil sie "zu ihrem Peterle wollte". (Respekt dabei an den Arzt, der eben nicht eingriff.)

Man darf sicher davon ausgehen, dass die Menschheitsgeschichte unzählige solcher Beispiele bereithält.

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Sterbehilfe ist die eine Seite. Was aber machen wir, wenn aus Gründen der sozialen Not Tausende um Sterbehilfe betteln, anstatt aufzustehen und zu kämpfen?

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@feuerkuss: Das war dann wohl so ein Feuerkuss?... :-)

@nr.1: Ist das für Dich wirklich ein wesentlicher Gedanke, der Dir bei diesem Thema Kopfzerbrechen bereitet? Ich sehe in solchen Gedankenzügen einerseits diese unheimliche Kollektivperspektive ("im Dienste einer höheren, guten Sache bzw. des Allgemeinwohls hat man ja wohl zu kämpfen") – zum anderen sehe ich einen menschlichen Verstand, der überhaupt keine Differenzierungsmöglichkeit zulassen will. Sehr typisch für Gegner der Sterbehilfe: Es gibt nur Schwarz und Weiß. Im Fall Tony Nicklinson hatte man es als Gegenargument angeführt, dass nicht alle (ja die meisten) Locked-In-Syndrom-Patienten sterben möchten – also ist es für sie nur "logisch", dass man es allen verbietet...
Man übertrage diese "Logik" mal auf andere Themen, dann fällt einem wieder auf, wie seltsam beschränkt dies ist: Du willst als Hausbesitzer Dein Haus rot anstreichen, und man sagt Dir als Gegenargument, dass nicht jeder in der Straße sein Haus in rot mag... ??? – eben.

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